Freitag, 1. Juli 2011

Neues aus dem Netzwerk


Social Media ist das Schlagwort, das einem aus allen Branchen entgegenschlägt. War es vor einiger Zeit noch das Web 2.0 und unabhängig davon das E-Business, so sind es heute die sozialen Netzwerke die als Meilenstein des Internets und seiner Entwicklung angesehen werden. Es gibt kaum ein Unternehmen, das nicht mit einer Fanpage bei Facebook vertreten ist und so vermeintlich im direkten Kontakt mit seinen Kunden und den Verbrauchern steht. Aktuellste News werden über Twitter in die Welt geschickt und durch das Bloggen in Corporate Blogs sollen vermeintliche Insights aus der Firma verbreitet werden. Man präsentiert sich gerne als familiäre Gemeinschaft - mit eigenen Regeln und eigenen Umgangsformen. Viele Chefs tun sich noch immer schwer damit, dass auf formelle Anreden verzichtet wird und man seine Kunden direkt anspricht. Doch der Ablauf im Social Media Bereich ist sehr dynamisch und auf einen gemeinsamen Dialog ausgelegt. Dieser kann nur stattfinden, wenn die Kommunikation benutzerfreundlich ist und nicht durch formelle Hürden gestört wird.

Es scheint, als sei der Markt gesättigt. SchülerVZ und StudiVZ bedienen in Deutschland Schüler und Studenten, Geschäftskontakte werden über Xing gepflegt und ein Profil bei Facebook hat jeder noch zusätzlich. Einstiege Riesen wie MySpace fristen mittlerweile nur noch ein Nischendasein. Das einstig hochumjubelte und millionenschwere Unternehmen, das vor allem Künstlern und Musikern als Plattform diente, musste ordentlich Federn in Form von Mitgliedern lassen. Wurde MySpace 2005 noch für 580 Millionen Dollar an den australischen Medienmogul Rupert Murdoch verkauft, so trennte sich sein Unternehmen zum vergleichsweise kleinen Kurs von 35 Millionen Dollar von dem Online-Netzwerk.

Umso erstaunlicher ist, dass Google nun mit einem eigenen Social Network auf den Markt tritt. Einst nur als Suchmaschine bekannt, hat sich das Unternehmen zum nahezu uneinholbaren Riesen im Internet entwickelt, der in immer mehr Sektionen übergreift. Ein eigener Browser und ein browserbasiertes Betriebssystem waren schon deutliche Signale. Mit Google+ will das Unternehmen nun auch den lukrativen Markt der sozialen Vernetzung abgrasen und greift dabei auf einen großen Erfahrungsschatz und eine einzigartige Infrastruktur, ein weltumspannendes Netzwerk an Google-Kunden, zurück. Man setzt auf benutzerfreundliche, intuitive Bedienbarkeit und will auf diese Weise Personen mobilisieren, die sich nicht erst auf einer Plattform anmelden möchten. Niemand muss Mitglied werden, denn Nachrichten und Fotos können auch an Nutzer anderer Email-Dienste geschickt werden. Über einen extra Link können diese Inhalte dann eingesehen werden.

In wie weit sich Google mit Facebook messen kann, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz wird durch diesen Schritt die Wichtigkeit von Sozialen Netzwerken unterstrichen, die immer mehr den Alltag bestimmen und auch das Surfen im Internet prägen. Google scheint zur Allmacht im Internet aufsteigen zu wollen und geht mit diesem Projekt einen großen Schritt weiter Richtung Ziel.

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