Dienstag, 19. April 2011

Die Computerwerbung der Zukunft?

Wie jeden Samstag schieben sich die Massen durch die Fußgängerzone meiner Stadt und jagen nach neuen Schnäppchen. Es ist auch nicht verwunderlich, da passend zum Wochenende die großen Kaufhäuser mit tollen Angeboten locken. Auch mich hielt es nicht in meiner kleinen Wohnung denn das gute Wetter wollte ich einfach genießen und ein wenig durch die Stadt bummeln. Es ist gut, wenn man einfach rumschlendern kann ohne etwas kaufen zu müssen. Die richtigen Schnäppchen schlage ich ja fast nur im Internet wenn ich mich ausgiebig über bestimmte Sachen informiere und die Preise vergleiche.

Klar halte ich die Augen offen, vor allem die Werbung der Elektroläden interessiert mich immer sehr und ich frage mich, ob die Leistung des Computers der da so beworben wird auch allen Erwartungen entspricht. Denn manchmal sind vermeintlich langsame Computer sogar die besseren Systeme. Oft liegt es an dem perfekten Zusammenspiel zahlreicher Komponenten und man kriegt seinen alten Computer auch schnell wieder auf Vordermann wenn man in etwa weiß, welche Leistungsoptimierung sinnvoll ist. Für den Gamer ist die Grafikkarte wichtig, für rechenintensive Programme ein großer Arbeitsspeicher und für Online-Anwendungen eine gute Netzwerkverbindung um die Internetgeschwindigkeit voll auskosten zu können. Die angebotenen Rechner sind deshalb oft Allrounder, die alles ganz gut können und für den Massenmarkt durchaus geeignet sind. Anspruchsvolle Computernutzer werden aber gegebenenfalls mit der Schnelligkeit des PCs nicht zufrieden sein und müssten sich eine schnellere Festplatte zulegen. Es ist wie beim Autotuning: Die Basis ist für den Massenmarkt hergestellt und individuelle Veränderungen geben dem Produkt die persönliche Note.

Irgendwie musste ich bei diesem Vergleich mit dem Automobilmarkt innerlich lachen. Denn tatsächlich ist vor allem in der Werbung eine deutliche Parallele zu entdecken. Autos und Computer werden immer in Leistung bemessen. 200PS oder 4GHz RAM, das sind die Eckdaten an denen Geschwindigkeit gemessen wird. Es muss immer schneller, kräftiger und leistungsfähiger sein, auf Gefahren wird jedoch nicht hingewiesen. Dass im Straßenverkehr eine gewisse Unfallgefahr besteht, weiß natürlich jeder. Dass beim Computer, vor allem im Internet, ebenfalls Gefahren lauern wird gerne verschwiegen. Dabei sind Viren und Trojaner allgegenwertig. Die Automobilbranche wirbt ja schon längst mit Sicherheitspaketen wie ABS, ESP oder Airbags. Vielleicht wird auch die Computerindustrie bald offensiv mit eingebauter Antiviren-Software, Spyware-Blocker und perfekten Datenschutz im Internet werben. Das wäre sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal.

Bis es soweit kommt, werden einem wohl weiter nur technische Daten um die Ohren geworfen. Wahrscheinlich macht man das, weil man Leute mit möglichst großen Zahlen bei einem PC prima beeindrucken kann. Man fragt ja bei einer Digitalkamera oftmals auch eher nach der Zahl der Pixel als nach der Brennweite des Objektivs. Die wirklich interessanten Fakten wandern zunehmend in den Hintergrund. Ich werde aber weiter wachsam durch die Stadt schlendern und mich bei vermeintlichen Angeboten nicht durch aufregende Zahlenkolonnen blenden lassen!

Mittwoch, 13. April 2011

Mehr Viren gehen fast nicht!

Ich musste sehr schmunzeln, als ich kürzlich einen Artikel über eine Frau aus Niedersachsen las. Es kam mir einfach so unfassbar vor. Auf dem PC der jungen Dame befanden sich nicht weniger als 3.800 Viren und Trojaner! Natürlich hat jeder Computernutzer, der sich regelmäßig im Internet aufhält hin und wieder mal schädliche Software oder unerwünschte Eindringlinge auf dem Rechner. Doch diese Menge klingt schon beinahe rekordverdächtig.

Was mich jedoch wundert ist die Tatsache, wie diese Verseuchung des PCs überhaupt ans Licht gekommen ist. Anscheinend hat sich die Frau nicht einmal über ihren langsamen Computer gewundert. Dabei müssten die Viren die Leistung des Computers eigentlich in die Knie gezwungen haben. Jeder Start des Systems hat sicherlich ewig gedauert. Das Ausmaß der Katastrophe wurde erst bekannt, als Cyberkriminelle Zugangsdaten und TAN für das Online-Banking stahlen und Geld abbuchten. Die Frau erklärte den ermittelnden Polizeibeamten, dass Sie ihre Daten in einem Pop-up Fenster ihrer vermeintlichen Bank eingegeben habe. Sie ist auf eine Masche hereingefallen, die bei Kriminellen immer beliebter wird. Banking-Portale werden geschickt fingiert, so dass der Betrugsversuch auf dem ersten Blick nicht auffällt. Das Layout ist an das Corporate Design der Bank angelehnt, die eingegebenen Daten landen jedoch bei den Betrügern, die diese für ihre illegalen Aktivitäten missbrauchen.

Als die geschädigte Frau feststellte, dass kurz darauf wieder Geld von ihrem Konto an eine ihr unbekannten Person überwiesen wurde, erstattete sie Anzeige. Das Betrugskommissariat überprüfte daraufhin den PC und fand dabei auf der Festplatte rund 3.800 Viren und Trojaner. Mit Sicherheit war allein schon die Entfernung der Festplatte eine einzige Leistungsoptimierung. In so einem Extremfall lohnt es sich nicht, die Malware mühsam zu entfernen. Da hilft eigentlich nur eine neue, schnellere Festplatte und eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems. Neben den überflüssigen Dateien sind dann zwar auch persönliche Daten futsch aber ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt noch etwas zu retten war.

Wenn ich daran denke, wie stark bei mir einmal unerwünschte Spyware die Schnelligkeit des PCs gedrosselt hat, wage ich nicht im geringsten auszumalen, wie langsam der Computer der Frau gewesen sein muss. Man kann nur hoffen, dass sie daraus gelernt hat und ihren PC in Zukunft gegen Viren, Trojaner und andere Angriffe aus dem Internet absichert. Eine Firewall hält sicher schon einiges an Schadsoftware zurück. In Kombination mit einem regelmäßig aktualisierten Antiviren-Programm ist eine solche Virenmenge auf jeden Fall unmöglich. Aber wahrscheinlich wäre ihr der Schaden dennoch entstanden. Die TAN, die sie preisgegeben hat, wurden nämlich nicht durch Überwachungssoftware ermittelt sondern über eine fingierte Eingabemaske ihrer Bank. Die Technik mag vielleicht durch Neuerungen zu bezwingen sein, die größte Fehlerquelle ist und bleibt jedoch der Mensch. Man muss daher vor allem im Internet seine Augen offenhalten und alles kritisch hinterfragen.

Vielleicht schaut ihr auch mal bei Facebook vorbei: PC Prima

Mittwoch, 6. April 2011

Wo ist denn hier das Internet?

Als ich mich heute, wie jeden Morgen, in meinen Email-Account einloggte, war ich sehr verwundert über eine Nachricht meines Email-Anbieters. Man gratulierte mir ganz herzlich, dass ich schon seit 10 Jahren treuer Kunde bin und man sich bei mir mit einem Gutschein für ein Online-Versandhaus bedanken wollte. Da ich mir gerade ein paar DVDs rausgesucht hatte, die ich mir gerne kaufen wollte, kam mir der Gutschein sehr gelegen. Während ich im Internet surfte fiel mir ein, wann ich meine Email-Adresse erstellt habe.

Ich war damals noch in der Schule und irgendwann bekam die Schulleitung durch Sponsoren einen eigenen Computerraum gestiftet. Die langsamen Computer, die vereinzelt in einigen Räumen rumstanden, wurden ausgemustert und mit den neuen PCs die gesamte Computerleistung unserer Schule um ein Vielfaches erhöht. Natürlich wurden die Computer auch vernetzt, wobei zu dem Zeitpunkt nur die Computergenies genau wussten, was es mit dem Internet auf sich hat. Als ein Mitschüler einmal zu mir sagte „wir gehen mal ins Internet“, habe ich ihr erstmal gefragt wo denn hier so ein Internet sei.

Irgendwann wurde der Umgang mit dem Computer routinierter und man nutzte das Medium häufiger im Unterricht. So kam es auch, dass wir im Englisch-Kurs eine Email an eine englische Privatschule schicken sollten um uns so über die Schule zu informieren. Dazu musste ich erst einmal eine Email-Adresse einrichten - das war vor genau 10 Jahren. Seitdem sind zahlreiche Nachrichten in meinem Postfach gelandet, von einigen Viren und Trojanern mal ganz abgesehen. Mittlerweile ist der Spam-Schutz aber schon so gut konfiguriert, dass bösartige Software oder Spyware, die sich in dubiosen Mails versteckt, direkt aussortiert wird.

Als ich neulich zu Besuch an meiner alten Schule war habe ich gemerkt, welche Bedeutung der Computer im heutigen Schulalltag eingenommen hat. Die Leistung des PCs und die Internetgeschwindigkeit ermöglichen es, dass die Schüler Videokonferenzen mit Schülern aus anderen Ländern führen und so aus erster Hand Erfahrungen austauschen können. Schmunzelnd musste ich bei einem Blick durch den Computerraum feststellen, dass sich einiges nicht geändert hat: Auch heute surft man immer auf anderen Websites wenn der Lehrer gerade wegguckt. Bei uns waren es noch einfache Internetseiten ohne viel Aufwand, heute sind es in erster Linie Soziale Netzwerke. Jeder Schüler scheint ein Profil bei Facebook zu haben und während wir noch heimlich Zettelchen im Unterricht weitergereicht haben, schickt man jetzt einfach kurze Nachrichten.

Irgendwie bin ich froh, dass ich meinen Schulalltag größtenteils ohne Computer verbringen konnte. Wobei mir ein Nachschlagewerk wie Wikipedia sehr viel Arbeit bei Referaten erspart hätte. Gelernt habe ich trotzdem was. Und hätte ich vor 10 Jahren nicht meinen Email-Account erstellt, dann hätte ich heute nicht den Einkaufsgutschein. So hat das Internet doch was Gutes!

Mehr Interessantes gibt es auch hier: PCPrima