Mittwoch, 25. Mai 2011

Wie Spuren im Schnee


Jeder Computernutzer der sich im Internet aufhält, hinterlässt digitale Spuren die sich nicht nur nachverfolgen lassen, sondern vor allem von Unternehmen zu Marketing- und Werbezwecken genutzt werden. Das E-Business bietet Kunden die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus einzukaufen und sich die Produkte per Post schicken lassen oder in Form von digitalen Medien direkt auf den PC herunter zu laden. Dabei weiß der Nutzer oftmals gar nicht, dass nicht nur die gekauften Artikel registriert werden, sondern auch die Sachen, die er sich nur angesehen hat. Alle Informationen werden in Form von Cookies auf dem Computer gespeichert. Bei einem erneuten Besuch des Online-Shops oder eines Partner-Netzwerks wird der Cookie ausgelesen und dem Nutzer werden ähnliche Angebote präsentiert, die ihm möglicherweise ebenfalls gefallen. Auf diese Weise wird ein Nutzerprofil generiert, das bei jedem mal geschärft wird bis man nahezu als gläserner Mensch dem Online Marketing zur Verfügung steht. Die Werbeindustrie hat mit den Shopanbietern förmlich einen Vertrag zum Schnüffeln abgeschlossen und analysiert das Konsumverhalten der Nutzer ganz genau. Um möglichst wenig Informationen preis zu geben, sollte man temporäre Dateien regelmäßig löschen oder das Setzen von Cookies standardmäßig über den Browser unterbinden.

Viele Internetnutzer haben Angst vor Überwachungssoftware und Trojaner, die sich unbemerkt auf dem Computer installieren und sensible Dateien weitersenden. Dabei geben sie beim Surfen im Internet mehr Privates der Öffentlichkeit preis, als Spyware auf dem heimischen PC herausfinden könnte. Vor allem Soziale Netzwerke fördern die Transparenz des Nutzers, denn auch Facebook nutzt Cookies um Informationen zu sammeln. Jeder Klick auf den „Gefällt mir“-Button wird registriert und im persönlichen Newsstream der Freunde wird auf diese Art die Website, der Artikel oder die Marke verbreitet, die einem gefällt. Doch Facebook registriert auch Besuche von Websites die einen Social Media Button eingebunden haben, ohne das man diesen drückt. Da ziemlich jede große Internetseite solche Buttons verwendet, kann die Spur im Internet sehr gut verfolgt werden.

Für Facebook hat jeder Nutzer allein durch die Angabe der persönlichen Daten einen Wert von 100 Dollar. Bei mehr als 500 Millionen registrierten Nutzern kommt eine gigantische Summe zusammen, die Facebook zu einem der wertvollsten Unternehmen heranwachsen lässt. Experten bemängeln aber schon jetzt, dass der Datenschutz im Internet zu kurz kommt und die Nutzer nichts davon wissen, dass das Unternehmen nahezu frei über persönliche Informationen verfügen kann. Mit den passenden Sicherheitseinstellungen lässt sich zumindest verhindern, dass man von Außen ungehindert darauf zugreifen kann. Man sollte nämlich immer daran denken, dass man niemals anonym unterwegs ist, auch wenn Soziale Netzwerke eine freundschaftliche Atmosphäre suggerieren. Wieviele Informationen man preisgeben möchte bleibt dem Nutzer selbst überlassen, doch Unternehmen werden sich weiter auf Spurensuche machen und versuchen, ein Bedürfnis für ihre Produkte oder Dienstleistungen zu wecken.

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