Mittwoch, 18. Mai 2011

Darauf haben wir gewartet

Es gibt einige Sachen, die müssen einfach irgendwann erfunden und auf den Markt gebracht werden: Der Kühlschrank der sich selber auffüllt, die Wohnung die sich selber aufräumt und das Hemd das sich alleine bügelt. Google scheint diese endlose Reihe guter Ideen fortgesetzt zu haben und verspricht eine Lösung für ein ebenfalls nerviges Problem: Der Computer, der sich selber wartet. Da der Wartungsaufwand bei modernen PCs oft recht zeitintensiv ist und viel zu häufig fällig ist, möchte Google dies mit einer besonderen Innovation benutzerfreundlich gestalten.

In seinen „Chromebooks“ will der Internet-Riese ab Mitte Juni ein eigenes Betriebssystem auf den Markt bringen, für das die exklusives Notebooks mit besonderen Spezifikationen ausgerüstet wurden. Google beschränkt sich bei der Software auf das Nötigste und reduziert sein innovatives Betriebssystem auf einen Webbrowser, der nahezu unmittelbar nach dem Einschalten ohne langes booten verfügbar ist. Sämtliche Anwendungen sind ebenfalls browserbasiert, wie man es zum Beispiel bereits von Google Spreadsheet kennt, was sich im Praxistest längst bewährt hat. Auf diese Weise lassen sich in sekundenschnelle Texte und Tabellen bearbeiten.

Der Vorteil eines browserbasierten Betriebssystems ist der, dass man automatisch immer die aktuellsten Versionen der Anwendungen nutzt und sich nicht um Updates kümmern muss. Bei Windows-Rechnern lässt die Leistung des PCs durch zunehmende Updates nach und die Schnelligkeit des Computers ist längst nicht mehr dieselbe wie zu Beginn. Dieses soll sich durch Googles Konzept in Zukunft ändern. Jedes Update ist gleichzeitig eine Leistungsoptimierung des Rechners, zumindest was die Performance angeht. Ein anderer Vorteil ist der, dass Dateien nicht länger lokal gespeichert werden. Somit ist ein Antiviren-Programm obsolet und bösartige Software kann sich nirgends unbemerkt installieren. Google setzt vollkommen auf das Cloud-Computing, wodurch Daten virtuell ausgelagert werden und man so weltweit Zugriff darauf hat. Inwiefern jeder Nutzer seine persönlichen Daten dieser Branchen-Größe uneingeschränkt anvertrauen möchte sei einmal dahingestellt.

Grundsätzlich klingt die Idee dahinter gut und komfortabel. Nie wieder Spyware entfernen, Datenmüll beseitigen oder sich Sorgen um Viren und Trojaner machen. Aber wenn der Preis dafür die totale Transparenz und fehlender Datenschutz im Internet ist, wird man wahrscheinlich eher freiwillig auf ein wenig Komfort verzichten und beim gewohnten Betriebssystem bleiben. Man ist eben ein Gewohnheitstier und selbst Google räumt ein, dass professionelle Anwender, die auf rechenintensive Programme angewiesen sind, das Chromebook für ihre Arbeit nicht nutzen werden. Vielmehr soll mit der Innovation die Vielfalt am Computermarkt ausgeweitet werden, auf dem Google bislang außerhalb des Internets noch nicht vertreten ist. Nachdem man mit dem Handy-Betriebssystem den mobilen Markt bereits revolutioniert hat, soll nun der mobile Computermarkt in Angriff genommen werden. Zwar ist Google einer der Innovationsführer im Bereich moderner Technologien aber es bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen damit nicht übernimmt.

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