Mittwoch, 13. April 2011

Mehr Viren gehen fast nicht!

Ich musste sehr schmunzeln, als ich kürzlich einen Artikel über eine Frau aus Niedersachsen las. Es kam mir einfach so unfassbar vor. Auf dem PC der jungen Dame befanden sich nicht weniger als 3.800 Viren und Trojaner! Natürlich hat jeder Computernutzer, der sich regelmäßig im Internet aufhält hin und wieder mal schädliche Software oder unerwünschte Eindringlinge auf dem Rechner. Doch diese Menge klingt schon beinahe rekordverdächtig.

Was mich jedoch wundert ist die Tatsache, wie diese Verseuchung des PCs überhaupt ans Licht gekommen ist. Anscheinend hat sich die Frau nicht einmal über ihren langsamen Computer gewundert. Dabei müssten die Viren die Leistung des Computers eigentlich in die Knie gezwungen haben. Jeder Start des Systems hat sicherlich ewig gedauert. Das Ausmaß der Katastrophe wurde erst bekannt, als Cyberkriminelle Zugangsdaten und TAN für das Online-Banking stahlen und Geld abbuchten. Die Frau erklärte den ermittelnden Polizeibeamten, dass Sie ihre Daten in einem Pop-up Fenster ihrer vermeintlichen Bank eingegeben habe. Sie ist auf eine Masche hereingefallen, die bei Kriminellen immer beliebter wird. Banking-Portale werden geschickt fingiert, so dass der Betrugsversuch auf dem ersten Blick nicht auffällt. Das Layout ist an das Corporate Design der Bank angelehnt, die eingegebenen Daten landen jedoch bei den Betrügern, die diese für ihre illegalen Aktivitäten missbrauchen.

Als die geschädigte Frau feststellte, dass kurz darauf wieder Geld von ihrem Konto an eine ihr unbekannten Person überwiesen wurde, erstattete sie Anzeige. Das Betrugskommissariat überprüfte daraufhin den PC und fand dabei auf der Festplatte rund 3.800 Viren und Trojaner. Mit Sicherheit war allein schon die Entfernung der Festplatte eine einzige Leistungsoptimierung. In so einem Extremfall lohnt es sich nicht, die Malware mühsam zu entfernen. Da hilft eigentlich nur eine neue, schnellere Festplatte und eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems. Neben den überflüssigen Dateien sind dann zwar auch persönliche Daten futsch aber ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt noch etwas zu retten war.

Wenn ich daran denke, wie stark bei mir einmal unerwünschte Spyware die Schnelligkeit des PCs gedrosselt hat, wage ich nicht im geringsten auszumalen, wie langsam der Computer der Frau gewesen sein muss. Man kann nur hoffen, dass sie daraus gelernt hat und ihren PC in Zukunft gegen Viren, Trojaner und andere Angriffe aus dem Internet absichert. Eine Firewall hält sicher schon einiges an Schadsoftware zurück. In Kombination mit einem regelmäßig aktualisierten Antiviren-Programm ist eine solche Virenmenge auf jeden Fall unmöglich. Aber wahrscheinlich wäre ihr der Schaden dennoch entstanden. Die TAN, die sie preisgegeben hat, wurden nämlich nicht durch Überwachungssoftware ermittelt sondern über eine fingierte Eingabemaske ihrer Bank. Die Technik mag vielleicht durch Neuerungen zu bezwingen sein, die größte Fehlerquelle ist und bleibt jedoch der Mensch. Man muss daher vor allem im Internet seine Augen offenhalten und alles kritisch hinterfragen.

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