Freitag, 30. September 2011

Kein Loskommen mehr

Der PC hat nicht nur den Arbeitsalltag verändert, sondern auch das gesamte Privatleben so ziemlich aller Menschen. Durch nahezu alle Gesellschaftsschichten wird der Computer zum Surfen im Internet oder als Unterhaltungsgerät genutzt. Es lässt sich nicht nur am PC prima Arbeiten, sondern auch Spielen. Spielsucht ist leider ein Thema, dass sich ebenfalls in der Gesellschaft immer häufiger wieder findet. Es ist nicht nur das klassische Spielen an Automaten, sondern auch die Flucht in virtuelle Rollenspiele. Exzessive Spieler verlieren das Gefühl für Raum und Zeit und nehmen die Realität nur noch verschwommen wahr. Wie bei anderen Suchtkranken lassen sich Entzugserscheinungen feststellen, wenn der Betroffene sich nicht wie gewohnt den Computerspielen widmen kann. Dabei muss die Leistung des PCs den immer größer werdenden Anforderungen der modernen Software angepasst werden. Für Online-Spieler ist zudem noch die entsprechende Internetgeschwindigkeit vonnöten, die zusammen mit der Computerleistung erst zum richtigen Spielspaß beitragen. Diese exzessiven Computernutzer sind zum größten Teil männlich und nehmen die Optimierung des PCs, wie den Einbau einer schnelleren Festplatte, selber vor. Es sind zwar nicht ausschließlich Technikfreaks aber in jedem Fall Personen, die sich sehr gut mit Computern und technischen Komponenten auskennen.

Ein ganz anderes Suchtpotenzial stellt das Internet dar. Unabhängig von Online-Spielen verbringen deutschlandweit zahlreiche Menschen so viel Zeit im Netz, dass von einer regelrechten Sucht die Rede sein kann. Laut einer Studie der Universität Greifswald und der Universität Lübeck unter dem Titel „Prävalenz der Internetabhängigkeit“, die am vergangenen Montag von der Drogenbeauftragten des Bundestags Mechthild Dyckmans vorgestellt wurde, sind in Deutschland rund 560.000 Menschen süchtig nach dem Internet. Dies entspricht etwa 1 % der 14 bis 64-jährigen in der Bundesrepublik. Dabei sind laut der Studie deutlich mehr weibliche Nutzer mit Suchterscheinungen vertreten. Frauen verbringen zum größten Teil ihre Zeit in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter und tauschen sich dort mit Freunden und Bekannten aus, während Männer eher zu Online-Spielen tendieren. Generell scheint Social Media einen großen Reiz auf Frauen auszuüben. Auch das E-Business hat weibliche Nutzer für sich entdeckt und das Angebot, vor allem im Bereich Mode und Accessoires, deutlich auf die Wünsche und Bedürfnisse der weiblichen Kundinnen ausgeweitet. Der Einkauf soll intuitiv und benutzerfreundlich sein und genauso viel Spaß machen wie die Shopping-Tour mit Freundinnen.

Angesichts der dramatischen Ergebnisse zum Thema Online-Sucht fordert die Drogenbeauftragte des Bundestags bereits frühzeitige Präventionsmaßnahmen. Der bereits häufig ins Spiel gebrachte Internetführerschein stellt dabei nur ein Mittel dar. Dieser Führerschein soll bereits Jugendlichen zu einer Netzkompetenz verhelfen, so dass sie lernen, bewusster mit dem Datenschutz im Internet und den zahlreichen Gefahren der Online-Welt umzugehen. Noch immer werden zu leichtsinnig persönliche Informationen über das Netz verbreitet ohne dass die jungen Nutzer wissen, dass auch temporäre Dateien niemals ganz aus der virtuellen Welt verschwinden.

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