Freitag, 16. September 2011

Hardware gegen Viren?

Es wäre ein großer Schritt, um sich gegen bösartige Software wie Viren oder Trojaner zur Wehr zu setzen. Der amerikanische Chiphersteller Intel hat angekündigt, die Chips im Rechner, die eigentlich für die Schnelligkeit des PCs sorgen, in Zukunft so sicher zu entwickeln, dass sie Sicherheitssoftware ersetzen können. Natürlich nur zu einem gewissen Punkt. Es ist vielmehr eine intelligente Kollaboration zwischen Hardware und Software. Gemeinsam sollen Angriffsversuche auf das Herzstück eines jeden Computers erfolgreich abgewehrt werden. Traditionelle Antivirensoftware schützt in der Regel lediglich vor Angriffen auf das Betriebssystem und schließt etwaige Sicherheitslücken. Besonders hartnäckige Viren setzen sich jedoch gezielt in der Registry oder sogar noch eine Ebene unter dem Betriebssystem fest, so dass sie nicht dauerhaft entfernt werden können und so die Kontrolle über den Computer übernehmen. Durch diesen vollen Zugriff wird nicht nur die Leistung des PCs massiv beeinflusst, sondern auch gezielt bösartige Software wie zum Beispiel Überwachungssoftware installiert. Der Nutzer hat keine Chance mehr über herkömmliche Programm sein System zu retten und muss vor den Hackern kapitulieren.

Mit seiner neuen Technik möchte Intel dieser Gefahr vorbeugen und sogenannte Rootkits in Zukunft vermeiden. Dadurch haben die Programme keine Möglichkeit mehr, weitere Malware aus dem Internet nachzuladen und auf dem befallenen Rechner zu installieren. Derzeit befindet sich die Technik noch in einem Beta-Stadium. Angesichts der immer stärker wachsenden Flut an Bedrohungen durch korrupte Dateien ist es sinnvoll, an mehren Fronten dagegen vorzugehen. Das ganze erinnert an eine Wegfahrsperre am Auto. Zwar kann man sich immer irgendwie Zugang zu einem PKW verschaffen aber eine Wegfahrsperre ist eine zusätzliche Hürde, die den kompletten Diebstahl - die Übernahme des Autos - verhindern kann.

Für die Hacker wird es wieder eine neue Herausforderung sein und es ist nur eine Frage der Zeit bis findige Programmierer erste Schwachstellen an der Hardware gefunden haben und diese für ihre Software missbrauchen können. Das Katz und Maus Spiel geht somit in eine neue Runde. Auf einschlägigen Foren im Internet wird schon fleißig diskutiert auf welche Art und Weise und mit welchen Programmen man diese neue Hürde überlisten könne. Sobald die ersten Rechner mit dem neuen Chipsatz ausgestattet werden und auf dem Markt verfügbar sind, werden sich Hacker zusammenfinden um den Schutz des PCs zu knacken.

Es ist nunmal die Bürde des digitalen Zeitalters und der totalen Vernetzung, dass persönliche Daten von überall zugänglich sind. Wer sich wirklich vor Angriffen schützen möchte, sollte das Surfen im Internet sein lassen und seinen PC niemals mit dem Netz verbinden oder Wechseldatenträger nutzen. Aber moderne Software benötigt heutzutage für die Registrierung und teilweise bereits für die Installation Zugang zum Internet. Es ist beinahe nicht mehr möglich, komplett ohne Vernetzung auszukommen und wer seinen Computer auf dem aktuellsten Stand halten möchte, ist nunmal auf regelmäßige Updates angewiesen.

Foto Attribution

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