Donnerstag, 22. September 2011

Kein Anschluss...

Jedem, der vor 10 Jahren noch ein normales Festnetztelefon benutzt hat, hat sich eine kleine Melodie im Gehörgang eingebrannt, die von einer Frauenstimme begleitet wurde: „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Im Laufe der Zeit hat sich nicht nur die Bandansage geändert, sondern der gesamte Telekommunikationsmarkt in Deutschland. Das Monopol liegt längst nicht mehr bei der Telekom und daher hat sich einiges getan. Vor allem was Internetgeschwindigkeit und die deutschlandweite Versorgung mit schnellem Zugang zum Internet in DSL-Geschwindigkeit angeht. Das bestehende Netz wurde einer Leistungsoptimierung unterzogen, damit es der Schnelligkeit des Computers gerecht werden konnte. Durch die Optimierung des Internets haben immer mehr Haushalte Zugang zum Netz und langsame Computer wurden nach und nach durch neue Geräte ersetzt.

Durch die ursprüngliche Netzhoheit ist noch immer der Großteil seinem ursprünglichen Anbieter treu geblieben und hat sich für das Surfen im Internet einen Zugang der Telekom-Tochter T-Online zugelegt. Das hat zur Folge, dass die obligatorische @t-online.de-Adresse eine der meistverbreitetsten Email-Adressen ist. Unangenehm, wenn die Adresse auf die schwarze Liste des Sperrlistenbetreibers Spamcop gelangt. So geschehen vor wenigen Tagen, als zahlreiche der Kunden förmlich in die Röhre guckten. Hacker hatten über Viren und Trojaner zahlreiche Computer gekapert und über die T-Online-Server große Mengen von Spam versendet. So ist die Firma als Spam-Verbreiter aufgefallen und folglich von Mailprogrammen blockiert worden, die sich aus Schutz vor Junk und korrupten Dateien auf die Daten der schwarzen Listen beziehen. Aus diesem Grund wurden zahlreiche Emails nicht zugestellt, da sie wegen ihrer Domain als Spam klassifiziert wurden.

Zwar sind Spamfilter benutzerfreundlich in der Handhabe und für den Schutz des PCs wichtig aber es kommt immer wieder vor, dass wichtige Mails geblockt werden oder aus Versehen im Junk-Ordner landen, wo sie höchstens per Zufall wieder gefunden werden. Unerwünschte Nachrichten überschwemmen immer wieder das Internet. Die Inhalte sind vielfältig: von vermeintlich günstigen Wundermitteln die eigentlich gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen über Trickbetrug bis hin zur Versendung von Malware. Die Email bietet nunmal direkten Zugang zum System des Rechners und wer kein Webmail-Programm nutzt, sondern automatisch alle Mails auf seine lokale Festplatte lädt, macht die Tür weit auf für bösartige Software. Nur ein falscher Klick oder eine unüberlegte Öffnung eines Dateianhangs und schon kann man sich vom Keylogger bis zur Spyware ziemlich alles einfangen, was man anschließend nur noch sehr schwer von seinem Computer wieder entfernen kann.

T-Online konnte mittlerweile die Zahl der Spam-Mails so eindämmen, dass sie bereits von einigen schwarzen Listen entfernt wurden. Auf anderen sind sie jedoch noch vertreten. Sollte man in den vergangenen Tagen bereits sehnsüchtig auf eine Nachricht von einem T-Online-Anschluss gewartet haben, weiß man jetzt wenigstens den Grund für die nicht erfolgte Zustellung. Denn auch im Internetzeitalter heißt es in gewisser Weise wieder: „Kein Anschluss unter dieser...Adresse.“

Foto Attribution

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