Dienstag, 9. August 2011

Zum Geburtstag alles Gute!


Zum Geburtstag wünscht man neben zahlreichen Glückwünschen vor allem auch Gesundheit. Und bei kaum einem Geburtstagskind wären Genesungswünsche angebrachter als beim Internet. Das World Wide Web wird 20 Jahre alt und muss sich längst nicht mehr mit Kinderkrankheiten rumplagen, sondern vielmehr mit ersthaften Infektionen und Bedrohungen durch Viren und Trojaner. Wann der Brite Tim Berners-Lee sein digitales Kind zur Welt brachte, ist nicht genau bekannt. Die Ursprungsprogrammierung fand bereits 1989 statt, in die weite Welt entlassen wurde dieses Hypertext-Dokument (http) jedoch erst zwei Jahre später - und erlebte von da an einen rasanten Aufstieg.

Ende der 90er Jahre verbreitete sich das Netz auch flächendeckend in den Privathaushalten. Zuvor wurde es primär zum schnellen Datenaustausch zwischen Forschungseinrichtungen genutzt. Was man heute unter Surfen im Internet versteht, war vor Jahren noch mit viel Geduld verbunden. Die Internetgeschwindigkeit lag deutlich unter dem, was man heute selbst mit dem Handy erreicht. Aber an der Faszination des Netzes änderte dies nicht. Privatleute hielten es für notwendig, mit einer eigenen Internetseite im Netz vertreten zu sein. Die Selbstdarstellung war schon früh ein wichtiger Bestandteil der Internetkultur und setzt sich heute in Form von Sozialen Netzwerken wie Facebook konsequent fort. Wie viele überflüssige Dateien und sinnlose Informationen bislang durch die Welt geschickt wurden, lässt sich nicht einmal erahnen. Jeder noch so kleine Tweet bei Twitter kann bereits tausende Follower in Echtzeit erreichen.

Natürlich profitierte das Internet auch von der stetig wachsenden Schnelligkeit des Computers in den Privathaushalten und der folgenden Optimierung des Internets, wodurch Daten mit noch größerer Geschwindigkeit gesendet und empfangen werden können. Doch der hohe Datenverkehr führt leider auch zur schnellen und unkontrollierten Verbreitung von bösartiger Software. Kaum ein Computer, der nicht mit Malware befallen ist. Konnten Viren früher nur durch korrupte Dateien auf Floppy-Disks verbreitet werden, so sind die Infektionswege über das Internet deutlich größer. Der Schutz des PCs hat an Wichtigkeit zugenommen. Sensible Daten können bei unzureichender Abschirmung gegen Angriffe von Außen schnell durch Überwachungssoftware in die Hände Dritter gelangen.

Zur Zeit agiert das Internet wie ein rebellierender Teenager, der die Grenzen auslotet und sich am Rande der Legalität aufhält. Hin und wieder kommt es mit dem Gesetz in Konflikt, da es „falsche Freunde“ in Form von kriminellen Nutzern hat. Der Umgang mit dem World Wide Web erfordert erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Bedrohungen, die sich häufig unbemerkt auf dem eigenen PC installieren.

Der Vater des Internets ist sich der Gefahr seiner Schöpfung durchaus bewusst und ruft die Nutzer zum kritischen und sorgsamen Umgang auf. Auf seiner Website schreibt er: „Jede mächtige Technologie kann guten oder schlechten Zweck erfüllen“. Damit richtet er sich vor allem an Cyberkriminelle, die seine Kreation missbrauchen, um anderen Menschen oder Institutionen Schaden zuzufügen. In diesem Sinne gratuliert man mit Vorsicht und wünscht dem Netz alles Gute für die nächsten Jahre.

Bildrecht

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