Freitag, 19. August 2011

Die Viren werden mobil


Mobiles Arbeiten war früher das Privileg von Führungspersönlichkeiten. Erste Notebooks hatten das Gewicht und die Größe einer gut gefüllten Reisetasche, waren aber in gewisser Weise mobil. Da der Preis nahezu unerschwinglich war, galten diese Geräte als absolute Statussymbole. Dabei war die Leistung des Computers aus heutiger Sicht so gering, dass jedes aktuelle Mobiltelefon die Schnelligkeit des PCs von damals ohne Probleme überbietet. Generell haben Mobiltelefone die Welt längst erobert. Seitdem das mobile Telefonieren für alle Teile der Gesellschaft erschwinglich und verfügbar ist, nehmen auch die Neuerungen der Telefone rapide zu. Waren polyphone Klingeltöne vor 10 Jahren der letzte Schrei, so sind es heute Smartphones mit GPS-Übertragung und Multimedia-Anwendungen.

Generell hat sich das Mobiltelefon nahezu zu einem Computerersatz entwickelt, seitdem man mit ordentlicher Internetgeschwindigkeit ins Netz kann. Schaut man sich in der U-bahn um sieht man, dass das Surfen im Internet zweifelsohne zu den Lieblingsbeschäftigungen der Fahrgäste gehört. Dabei werden eigentlich schon genug überflüssige Dateien durchs Netz geschickt. Jetzt werden noch zusätzlich Statusmeldungen von aufstrebenden Jung-Bankern bei Twitter verschickt, die ihren Freunden in den Sozialen Netzwerken über die nächste Gehaltserhöhung und Bonuszahlung informieren müssen. Man kann nicht behaupten, dass sich der Informationswert erhöht hat, lediglich die Datenflut hat zugenommen.

Doch mit dem Zugang zum Internet über das Handy haben sich auch Probleme breitgemacht, die man vom heimischen Computer leider nur zu gut kennt. Längst sind Viren aber auch Trojaner auf den Mobiltelefonen unterwegs, die sich jeden Tag global weiterverbreiten. Während es beim PC prima Möglichkeiten gibt, kostenlose Scans des Systems durchzuführen und so den Computer auf bösartige Software zu untersuchen, gibt es für Handys noch kein so benutzerfreundliches Hilfsmittel. Vor ein paar Jahren hätte es auch niemand für nötig gehalten, sein Telefon mit Hilfe von Antivirensoftware vor Malware oder Spyware schützen zu müssen. Doch moderne Handys sind längst mit einer solchen Rechenleistung ausgestattet, dass sie problemlos als mobile Alternative genutzt werden können. Zumindest lassen sich prima Emails empfangen, Termine organisieren und alle Informationen mit dem Computer synchronisieren. Doch genau diese Schnittstellen sind es, an denen Gefahren bestehen. Der Datenschutz im Internet stellt das größte Problem der mobilen Nutzung dar. Dort, wo persönliche Informationen ausgetauscht werden, versuchen Hacker gezielt diese Daten abzufangen und an Dritte zu veräußern.

Jedem Handynutzer, der sein Smartphone auch für das Surfen im Internet verwendet, sollte mit der gleichen Vorsicht agieren, wie er es am stationären PC ebenfalls macht. Inhalte sollten stets kritisch geprüft, Informationen nicht ohne weiteres weitergegeben und unsichere Websites nicht besucht werden. Vorsicht ist auf jeden Fall besser als Nachsicht. Viren von Handys zu entfernen ist leider noch nicht so einfach, wie vom Computer und wichtige Nummern und Kontakte sind schneller weg, als man sich vorstellen kann.

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