Montag, 14. Februar 2011

Wenn Facebook ein Staat wäre...

Ich habe letztens gehört, dass mittlerweile mehr als 500 Millionen Menschen Mitglied bei Facebook sind. Das ist eine unvorstellbar große Zahl. Wäre Facebook ein Staat, wäre er nach China (ca. 1,3 Milliarden) und Indien (ca. 1,1 Milliarden) einer der bevölkerungsreichsten der Welt. Im Netzwerk sind Menschen jeglicher Herkunft und Nationalität vertreten und es spricht mehr Sprachen als Babylon. Für viele Menschen ist dieses Soziale Netzwerk eine zweite Heimat, in der sie ihr Leben mitteilen und mit Millionen Menschen auf der ganzen Welt teilen. Da fragt man sich, wieso es im Internet klappt, dass die Menschen miteinander umgehen können, während es im wahren Leben täglich Kriege, Krisen und Konflikte gibt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es bei Facebook nur eine Meinung gibt, die man in Form eines Buttons zum Ausdruck bringen kann: „Gefällt mir“!

Innerhalb weniger Jahre hat sich Facebook zu einem globalen Netzwerk ausgeweitet und lokalen Netzwerke wie studivz oder XING in Deutschland massenhaft Mitglieder abgeworben. Selbst lange Zeit fest etablierte Netzwerke wie Myspace mussten vor dem Branchen-Riesen kapitulieren und fristen nun lediglich noch ein Nischen-Dasein.

Welchen Einfluss Soziale Netzwerke haben, ist im Internet jederzeit ersichtlich. Von Obama bis Merkel, jede Person des öffentlichen Lebens ist mit einem eigenen Profil vertreten. Wenn sich also Staatsoberhäupter diesem virtuellen Staat als Untertan anschließen, sind die Machtverhältnisse deutlich. Facebook ist der absolute Global Player, die virtuelle Supermacht, die in den USA bereits beliebter ist als Google und auch in Zukunft durch zahlreiche Neuerungen alles daran setzen wird, die Nummer 1 im Internet zu werden.

Die politische Einflussnahme des „Staates“ Facebook wurde in den vergangenen Wochen deutlich, als sich die Bevölkerung Ägyptens gegen die diktatorische Führung ihres Staatsoberhauptes auflehnte. Schnell war von der „Facebook-Revolution“ die Rede, da sich vor allem junge Leute auf diese Weise organisierten und ständig untereinander vernetzt wahren. Selbst Versuche des Staates den Internetzugang zu sperren ließen die Revolution nicht mehr aufhalten.

Doch wäre Facebook ein Staat, so wäre er selbst Bedrohungen durch Cyber-Terroristen ausgesetzt. Immerhin verfügt das Imperium über einen Wert von mehr als 23 Milliarden Dollar und ist somit ein lukratives Angriffsziel. Vor allem die immensen persönlichen Daten der Mitglieder scheinen Kriminelle anzuziehen. Da der Datenschutz im Internet für viele Einwohner des Facebook-Staates noch immer nicht den höchsten Stellenwert hat und geradezu fahrlässig mit persönlichen Daten umgegangen wird, nutzen Angreifer diese Schwachstelle. Trojaner sind die Spione des 21. Jahrhunderts und halten gezielt nach persönlichen Informationen Ausschau, denn Facebooks „Steuern“ sind die Einnahmen von Werbepartnern, welche die Plattform für die Nutzer kostenfrei halten.

Zum Glück jedoch ist Facebook kein Staat, sondern ein globales Netzwerk in dem sich Menschen über alle Grenzen hinaus austauschen und sich weltweit vernetzen können. Egal welche Staatsform im Heimatland des Nutzers herrscht, mit wenigen Einschränkungen versprüht Facebook den Flair einer einzigen und einzigartigen Weltgemeinschaft.

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