Mittwoch, 6. April 2011

Wo ist denn hier das Internet?

Als ich mich heute, wie jeden Morgen, in meinen Email-Account einloggte, war ich sehr verwundert über eine Nachricht meines Email-Anbieters. Man gratulierte mir ganz herzlich, dass ich schon seit 10 Jahren treuer Kunde bin und man sich bei mir mit einem Gutschein für ein Online-Versandhaus bedanken wollte. Da ich mir gerade ein paar DVDs rausgesucht hatte, die ich mir gerne kaufen wollte, kam mir der Gutschein sehr gelegen. Während ich im Internet surfte fiel mir ein, wann ich meine Email-Adresse erstellt habe.

Ich war damals noch in der Schule und irgendwann bekam die Schulleitung durch Sponsoren einen eigenen Computerraum gestiftet. Die langsamen Computer, die vereinzelt in einigen Räumen rumstanden, wurden ausgemustert und mit den neuen PCs die gesamte Computerleistung unserer Schule um ein Vielfaches erhöht. Natürlich wurden die Computer auch vernetzt, wobei zu dem Zeitpunkt nur die Computergenies genau wussten, was es mit dem Internet auf sich hat. Als ein Mitschüler einmal zu mir sagte „wir gehen mal ins Internet“, habe ich ihr erstmal gefragt wo denn hier so ein Internet sei.

Irgendwann wurde der Umgang mit dem Computer routinierter und man nutzte das Medium häufiger im Unterricht. So kam es auch, dass wir im Englisch-Kurs eine Email an eine englische Privatschule schicken sollten um uns so über die Schule zu informieren. Dazu musste ich erst einmal eine Email-Adresse einrichten - das war vor genau 10 Jahren. Seitdem sind zahlreiche Nachrichten in meinem Postfach gelandet, von einigen Viren und Trojanern mal ganz abgesehen. Mittlerweile ist der Spam-Schutz aber schon so gut konfiguriert, dass bösartige Software oder Spyware, die sich in dubiosen Mails versteckt, direkt aussortiert wird.

Als ich neulich zu Besuch an meiner alten Schule war habe ich gemerkt, welche Bedeutung der Computer im heutigen Schulalltag eingenommen hat. Die Leistung des PCs und die Internetgeschwindigkeit ermöglichen es, dass die Schüler Videokonferenzen mit Schülern aus anderen Ländern führen und so aus erster Hand Erfahrungen austauschen können. Schmunzelnd musste ich bei einem Blick durch den Computerraum feststellen, dass sich einiges nicht geändert hat: Auch heute surft man immer auf anderen Websites wenn der Lehrer gerade wegguckt. Bei uns waren es noch einfache Internetseiten ohne viel Aufwand, heute sind es in erster Linie Soziale Netzwerke. Jeder Schüler scheint ein Profil bei Facebook zu haben und während wir noch heimlich Zettelchen im Unterricht weitergereicht haben, schickt man jetzt einfach kurze Nachrichten.

Irgendwie bin ich froh, dass ich meinen Schulalltag größtenteils ohne Computer verbringen konnte. Wobei mir ein Nachschlagewerk wie Wikipedia sehr viel Arbeit bei Referaten erspart hätte. Gelernt habe ich trotzdem was. Und hätte ich vor 10 Jahren nicht meinen Email-Account erstellt, dann hätte ich heute nicht den Einkaufsgutschein. So hat das Internet doch was Gutes!

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