Freitag, 29. Juli 2011

Die Macht der Hacker


Zur Zeit sind Hacker und Datendiebe das absolute Top-Thema der Tagespresse. Wahrscheinlich, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass sich manche Personen dafür interessieren, stundenlang eine Software zu programmieren um anschließend in Foren und durch Gleichgesinnte Anerkennung für die Leistung zu bekommen. Dabei ist so etwas bei jedem Hobby üblich. Man trifft sich mit Gleichgesinnten, tauscht sich aus oder misst sich mit ihnen. Bei Hackern ist es jedoch so, dass einige ihr Können für kriminelle Zwecke einsetzen, wodurch das Verständnis zu Recht auf Ablehnung stößt. Dabei ist das Hacken von Computern kein Novum, scheint aber in den letzten Jahren immer größere Züge angenommen zu haben. Das Internet hat natürlich zur Verbreitung beigetragen. Die Welt ist miteinander vernetzt und wächst immer mehr zusammen, was sich leider auch in den Kriminalstatistiken für Cyberkriminalität bemerkbar macht. Für Hacker stellt es heute kaum eine Schwierigkeit dar, fremde Computer mit Viren und Trojanern zu infizieren oder aber mit Überwachungssoftware auszuspionieren. Im Internet werden in speziellen Foren sogar Anleitungen zum Programmieren von Spyware als kostenlose Downloads angeboten.

Was heute hochtechnisiert ist, steckte vor 30 Jahren noch in den Kinderschuhen. In Berlin traf sich im September 1981 eine Gruppe von Computer-Nutzern, die später unter dem Namen „Chaos Computer Club“ berühmt wurden. Heute gilt der Club quasi als Lobby der Computer-Hacker, die sich einem strengen Ehrenkodex verpflichtet fühlen und auf Sicherheitslücken aufmerksam machen. Kriminelle Machenschaften werden offiziell abgelehnt. Leider gibt es in der Hacker-Szene, wie überall, schwarze Schafe. Für diese geht es nicht mehr um den Schutz des PCs, eine Leistungsoptimierung oder das Aufspüren korrupter Dateien, sondern vielmehr um die Bereicherung mit Daten. Von der eigentlichen Hacker-Ehre ist dort nichts zu spüren. Es geht lediglich um Profit und zum Teil um Erpressungen. Es muss aber nicht immer Geld im Spiel sein. Einige Hacker haben sich zu einer Art Superheld erkoren, und sich zur Aufgabe gemacht, die Welt über Mißstände und geheime Regierungsunterlagen zu informieren. Dass auf diese Art diplomatische Unstimmigkeiten, im schlimmsten Fall sogar Kriege geschürt werden können, bleibt unbeachtet.

Es ist sicherlich ein zweischneidiges Schwert: Einerseits möchte man als Bürger Klarheit darüber haben, was die Politik als Vertretung des Volkes beschließt, andererseits müssen einige Dokumente vertraulich bleiben, um die Sicherheit einer Nation nicht zu gefährden. Einige Länder haben bereits eine eigene Cyberpolizei oder Cyberabwehrzentren eingerichtet. In Italien wurde die Internetpolizei Cnaipic unlängst selbst zum Ziel von Angriffen durch Hacker, bei der durch Malware 8 Gigabyte brisanter Daten entwendet wurden. Angesicht solcher Szenarien scheint der Weg zum Cyberkrieg keine Science-Fiction Utopie mehr zu sein, sondern in einigen Jahren schreckliche Realität. Die Leistung des PCs wird bald vielleicht der Angriffskraft eines Panzers entgegengesetzt. Wer am längeren Hebel sitzt, wird sich dann zeigen.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Kommen oder Gehen

Vor einigen Jahren war es noch recht einfach: Man ist einfach einem Verein oder einer Gruppe beigetreten wenn man sich für eine besondere Sportart interessierte oder sein Hobby gemeinsam mit anderen teilen wollte. Heute ist es anders: Im Internet befreundet man sich virtuell mit seinen Kontakten in Sozialen Netzwerken, nimmt am gesamten Leben der Bekannten teil und sieht sich dennoch immer seltener. Die einzige Frage die sich einem noch stellt: Bin ich im richtigen Netzwerk? Social Media ist schnelllebig und die Erfahrung des großen Auf und Ab mussten ehemalige Branchenriesen wie MySpace schmerzhaft erfahren. Bis 2008 war die Plattform für Künstler und Freunde führend in seinem Segment, wurde aber kurz darauf von Facebook abgelöst und fristet nach zahlreichen Relaunch-Versuchen nun ein Nischendasein. Etwa zeitgleich etablierten sich in Deutschland die VZ-Netzwerke StudiVZ und MeinVZ. Nach ersten Problemen mit dem Datenschutz im Internet, wurden sie in Studentenkreisen immer beliebter. Die fortschreitende Internationalisierung führte aber dazu, dass immer mehr User zu Facebook abwanderten und diesem Netzwerk mittlerweile nahezu 700 Millionen Mitglieder bescherte.

Lässt man sich durch den Kopf gehen wie viele virtuelle Profile man besitzt oder mal besaß, stellt sich einem schon die Frage, wohin der Trend in Zukunft gehen wird und wohin man als nächstes wechselt. Soll man bleiben? Soll man wechseln? Gerade jetzt, wo der Branchenriese Google mit seinem eigenen Netzwerk Google+ auf den Markt drängt, scheint die Frage aktueller denn je. Für eine Zeit gab es kaum eine Alternative zu Facebook. Twitter hatte sich im Bereich des Bloggen in Form von Microblogs durchgesetzt und Websites haben bereits den „Gefällt mir“-Button von Facebook fest in ihr Seitenlayout eingebunden. Google+ soll den jungen Markt revolutionieren und wird von den Medien bereits mit Begeisterung aufgenommen. Bislang durften nur ausgewählte Personen der Einladung folgen aber innerhalb von zwei Wochen kamen auf diese Art bereits über 10 Millionen Nutzer zusammen.

Kritiker äußern jedoch Bedenken. Google ist mit Abstand das wichtigste und einflussreichste Unternehmen im Internet. Nicht jeder ist gewillt, seine gesamten Daten einer einzigen Firma offen darzulegen und somit als gläserner Mensch zu fungieren. Andere sehen es weniger kritisch und loben die intuitive und benutzerfreundliche Bedienbarkeit des Netzwerkes. Wer das Rennen um die Vorherrschaft im World Wide Web für sich entscheidet, wird sich zeigen. Für die Nutzer stellt sich die Frage, ob sie bei Facebook bleiben oder zu Google+ gehen wollen. Wie schon in den vergangenen Jahren beobachtet, werden die User der Sozialen Netzwerke kaum zwei Profile in unterschiedlichen Plattformen verwalten. Google greift auf eine perfekte Infrastruktur zurück, Facebook auf ein paar Jahre Erfahrung und einen treuen Mitgliederstab.

Wer sich nicht entscheiden möchte, tritt einfach aus dem virtuellen Netzwerk aus und sucht sich einen echten Verein, wo er nur auf Gleichgesinnte trifft und mit diesem dem gemeinsamen Hobby nachgehen kann. So wie in guten alten Zeiten.

Samstag, 16. Juli 2011

Schnellreinigung

Das Leben läuft immer rasanter ab. Eigentlich herrscht kaum noch Zeit überhaupt mal durchzuatmen. Fast Food, Coffee to go, Fotos zum Sofortmitnehmen, Schnellreinigungen... Daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass immer mehr Sofort-Service-Angebote für PC-Probleme aus dem Boden schießen. Statistisch ist jeder Computer mit irgendwelchen Viren oder Trojanern infiziert. Beim ersten Verbinden mit dem Internet wird die ursprüngliche Leistung des Computers bereits durch korrupte Dateien verringert. Das macht sich nicht unbedingt bemerkbar, lässt sich jedoch über komplizierte Rechenwege ermitteln. Wie bei einer Schnellreinigung für Kleidung, lassen sich in solchen Einrichtungen infizierte Computer oder Festplatten abgeben, werden von überflüssigen Dateien befreit und sind nach kurzer Zeit wieder abholbereit.

In unterschiedlichen Tests haben die PC-Schnellreinigungen sogar recht gut abgeschnitten. Mit Spyware und anderer Malware präparierte Computer wurden nach 2 Stunden wieder abgeholt mit dem Ergebnis, dass nahezu der gesamte Datenmüll beseitigt und die Leistungsfähigkeit des Rechners wieder hergestellt war. Die Mitarbeiter sind gut geschult, wahrscheinlich auch alles Computer-Cracks, und wissen genau wo sie suchen müssen um fündig zu werden. Und natürlich profitieren sie von der Angst der Kunden. Denn langsame Computer bedeuten auch immer Einschränkungen in der Effektivität der Arbeit. Zeit ist nunmal Geld. Daher essen wir unterwegs, trinken unseren Kaffee nicht mehr im Sitzen und wollen alles sofort haben. Diesen Schnellservice lassen sie sich sehr gut bezahlen.

Natürlich könnte man sich auch selbst an den Computer setzen und die Infektionen beseitigen. Programme, mit denen sich kostenlose Scans des Systems durchführen lassen, stehen zur Genüge als kostenlose Downloads im Internet bereit. Es liegt aber vielmehr daran, dass die Zeit zu kostbar ist oder die Nutzer einfach zu faul sind. Denn genauso gut könnte man sich sein Abendessen auch selbst zubereiten. Das wäre günstiger und wahrscheinlich auch gesünder. Doch wer kann heute noch richtig kochen oder möchte das nach einem harten Arbeitstag? Genauso wenig möchte man sich Abends noch mit Computerproblemen auseinandersetzen, wenn man den ganzen Tag über bereits vor der Kiste hockt.

Das einzige, was vielleicht noch einige Nutzer zum Durchführen bereit sind, ist die Einrichtung einer Firewall und die Aktivierung spezieller Antiviren-Software. So kann man zwar das Problem nicht ganz ausschließen, die Gefahr aber um einiges Einschränken. Leider ist es auch dabei mit der einmaligen Einrichtung nicht getan. Viele vergessen, dass die Software durch regelmäßige Updates auf dem neuesten Stand gehalten werden muss, um auf aktuellste Bedrohungen reagieren zu können. Viele reagieren aber leider erst, wenn die Schnelligkeit des Computers so rapide nachgelassen hat, dass beinahe gar nichts mehr geht. In diesem Fall muss in der Regel ein Profi ran, der den Computer von Cache bis Registry säubert und bösartige Software auch aus dem letzten digitalen Winkel der Festplatte entfernt.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Allwissenheit


Die großen Firmen im Internet, allen voran der Suchmaschinen und Internet-Dienstleistungsanbieter Google und das Soziale Netzwerk Facebook, müssen sich beinahe wie das allwissende Orakel der Antike fühlen. Kaum ein Unternehmen weltweit kann auf eine so umfangreiche Datenbank mit persönlichen Informationen seiner Nutzer zurückgreifen. Das kann zwar benutzerfreundliche Folgen haben, zum Beispiel wenn einem Werbung für Artikel angezeigt wird, die einen wirklich interessieren. Es kann aber auch die gegenteilige Wirkung erzielen und eher abschrecken. Meldungen wie „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ sind nicht länger nur für Horrorfilme gültig. Im Cache, dem persönlichen Verlaufsverzeichnis des Browser mit einer Auflistung sämtlicher besuchter Internetseiten, werden temporäre Dateien und Verläufe gespeichert, so dass man genau nachvollziehen kann, wo sich der Anwender aufgehalten hat. Vor allem über Cookies können wichtige Informationen erlangt werden. So können wiederkehrende Besuche auf einer Website registriert oder die Verweildauer auf der Internetpräsenz analysiert werden. All diese Informationen über das Surfverhalten einer bestimmten Zielgruppe sind für das SEO, die Suchmaschinenoptimierung, wichtig.

Gefährlich ist es, wenn solche Daten über Sicherheitslücken oder über gezielte Einsätze von Spyware an Unbefugte gelangen. Zwar wird immer wieder mit Nachdruck auf den Datenschutz im Internet hingewiesen doch gegen Viren und Trojaner gibt es leider noch immer keinen hundertprozentigen Schutz. Man kann zwar den PC prima mit einer optimierten Firewall und aktualisierter Antiviren-Software weitestgehend gegen Zugriffe von Außen absichern, doch Hacker finden immer wieder Lücken für gezielte Angriffe. Wissen war schon immer Macht und auch im digitalen Zeitalter ist spezifisches Wissen über bestimmte Zielgruppen ein wichtiges Tool für Direktmarketing und zielgruppenorientierte Werbemaßnahmen. Unternehmen haben ein großes Interesse an solchen Informationen. Leider findet die Beschaffung solcher Informationen nicht immer auf legalem Weg statt. Der Handel mit Adressen und persönlichen Daten floriert und Datensätze werden, je nachdem wie detailliert sie sind, für hohe Summen verkauft.

Das weltweit erfolgreichste Soziale Netzwerk Facebook steht kurz vor dem Schritt an die Börse. Der Wert des Unternehmens wird unter anderem anhand seiner Mitgliedsdaten berechnet. Jedes Mitglied ist für das Unternehmen etwa 100 US-Dollar wert, so dass bei einer weltweiten Mitgliederzahl von mehr als 500 Millionen Personen eine schwindelerregende Summe zusammenkommt. Daher ist es kein Wunder, dass Facebook in jüngster Zeit Ziel vermehrter Angriffe von Hackern geworden ist. Plattformen, die so viele Mitglieder an sich binden, ziehen Cyberkriminelle magisch an.  Egal ob man sich unter Gleichgesinnten lediglich beweisen will oder aber auf illegale Weise an Daten gelangen möchte um diese zu veräußern - die Motive der Hacker sind vielfältig und nicht immer nachvollziehbar. Oftmals verwundert es einen selbst wenn man merkt, wie viel Unternehmen über persönliche Interessen und Vorlieben wissen. Daher sollte man genau überlegen, was man über sich Preis gibt denn irgendjemand dokumentiert sämtliche Spuren, die man im World Wide Web hinterlässt.

Freitag, 1. Juli 2011

Neues aus dem Netzwerk


Social Media ist das Schlagwort, das einem aus allen Branchen entgegenschlägt. War es vor einiger Zeit noch das Web 2.0 und unabhängig davon das E-Business, so sind es heute die sozialen Netzwerke die als Meilenstein des Internets und seiner Entwicklung angesehen werden. Es gibt kaum ein Unternehmen, das nicht mit einer Fanpage bei Facebook vertreten ist und so vermeintlich im direkten Kontakt mit seinen Kunden und den Verbrauchern steht. Aktuellste News werden über Twitter in die Welt geschickt und durch das Bloggen in Corporate Blogs sollen vermeintliche Insights aus der Firma verbreitet werden. Man präsentiert sich gerne als familiäre Gemeinschaft - mit eigenen Regeln und eigenen Umgangsformen. Viele Chefs tun sich noch immer schwer damit, dass auf formelle Anreden verzichtet wird und man seine Kunden direkt anspricht. Doch der Ablauf im Social Media Bereich ist sehr dynamisch und auf einen gemeinsamen Dialog ausgelegt. Dieser kann nur stattfinden, wenn die Kommunikation benutzerfreundlich ist und nicht durch formelle Hürden gestört wird.

Es scheint, als sei der Markt gesättigt. SchülerVZ und StudiVZ bedienen in Deutschland Schüler und Studenten, Geschäftskontakte werden über Xing gepflegt und ein Profil bei Facebook hat jeder noch zusätzlich. Einstiege Riesen wie MySpace fristen mittlerweile nur noch ein Nischendasein. Das einstig hochumjubelte und millionenschwere Unternehmen, das vor allem Künstlern und Musikern als Plattform diente, musste ordentlich Federn in Form von Mitgliedern lassen. Wurde MySpace 2005 noch für 580 Millionen Dollar an den australischen Medienmogul Rupert Murdoch verkauft, so trennte sich sein Unternehmen zum vergleichsweise kleinen Kurs von 35 Millionen Dollar von dem Online-Netzwerk.

Umso erstaunlicher ist, dass Google nun mit einem eigenen Social Network auf den Markt tritt. Einst nur als Suchmaschine bekannt, hat sich das Unternehmen zum nahezu uneinholbaren Riesen im Internet entwickelt, der in immer mehr Sektionen übergreift. Ein eigener Browser und ein browserbasiertes Betriebssystem waren schon deutliche Signale. Mit Google+ will das Unternehmen nun auch den lukrativen Markt der sozialen Vernetzung abgrasen und greift dabei auf einen großen Erfahrungsschatz und eine einzigartige Infrastruktur, ein weltumspannendes Netzwerk an Google-Kunden, zurück. Man setzt auf benutzerfreundliche, intuitive Bedienbarkeit und will auf diese Weise Personen mobilisieren, die sich nicht erst auf einer Plattform anmelden möchten. Niemand muss Mitglied werden, denn Nachrichten und Fotos können auch an Nutzer anderer Email-Dienste geschickt werden. Über einen extra Link können diese Inhalte dann eingesehen werden.

In wie weit sich Google mit Facebook messen kann, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz wird durch diesen Schritt die Wichtigkeit von Sozialen Netzwerken unterstrichen, die immer mehr den Alltag bestimmen und auch das Surfen im Internet prägen. Google scheint zur Allmacht im Internet aufsteigen zu wollen und geht mit diesem Projekt einen großen Schritt weiter Richtung Ziel.